Die Eierstöcke
Die Eierstöcke (Ovarien) sind die weiblichen, paarigen Fortpflanzungsorgane, die sich im kleinen Becken seitlich der Gebärmutter (Uterus) befinden. Im gebärfähigen Alter wird in den Eierstöcken einmal monatlich eine Eizelle freigesetzt (Eisprung). Darüber hinaus erfüllen die Eierstöcke eine wichtige Rolle als Produzenten der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron.
Größe und Funktion der Eierstöcke nehmen mit zunehmendem Alter ab. Kommt es allerdings zu einer Entartung, können sich die Zellen der Eierstöcke unkontrolliert teilen und es entsteht eine Geschwulst (Tumor), die über die natürlichen Organgrenzen hinauswachsen kann. Die genauen Ursachen dafür sind trotz intensiver Forschung und neuer Einblicke noch weitestgehend unbekannt. Da in den Eierstöcken verschiedene Zelltypen vorliegen, gibt es auch verschiedene feingewebliche (histologische) Tumortypen. In zirka 90% handelt es sich um sogenannte epitheliale Tumoren. Bösartige Tumoren epithelialen Ursprungs werden als Karzinome bezeichnet.
Ovarialkarzinom
Der Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) ist ein seltener Tumor, der europaweit bei Frauen an sechster Stelle aller Krebsarten steht. In Deutschland erkranken jährlich ca. 8000 Frauen an Eierstockkrebs, in Österreich ca. 700, in Frankreich ca. 4500 und in Belgien ca. 550 pro Jahr.
Symptome
Frühsymptome der Erkrankung sind meist schwach ausgeprägt und es gibt keine entsprechenden Vorsorge- und Früherkennungsmöglichkeiten. Daher wird diese Erkrankung meist spät diagnostiziert und ca. 75% der Patientinnen weisen zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits ein fortgeschrittenes Tumorstadium auf. Darunter versteht man die sogenannten FIGO-Stadien III und IV.
FIGO-Stadien
Die FIGO (Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique) ist eine internationale Krebsgesellschaft, die stets die aktuellen Einteilungen und Leitlinien zur Behandlung aller weiblichen Genitaltumoren erarbeitet und veröffentlicht und damit eine internationale Vergleichbarkeit ermöglicht. Beispielsweise bedeutet ein FIGO-Stadium III, dass bereits Absiedlungen außerhalb des kleinen Beckenbereichs vorliegen. Bei einem FIGO-Stadium IV liegen bereits sogenannte Fernmetastasen vor. Das bedeutet, dass der Tumor auch Organe wie beispielsweise Leber, Milz, Lunge oder Gehirn befallen hat.